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Automatikuhr Pflege

Erfahren Sie hier, was bei der Pflege einer Automatikuhr unbedingt beachtet werden sollte.

Im Inneren einer Automatikuhr steckt hochsensible und komplexe Technik. Die winzigen Bauteile wie Zahnräder, Zugfeder und Hemmung sind exakt aufeinander abgestimmt, um einen reibungslosen Betrieb des Uhrwerks garantieren zu können. Gleichzeitig sind die Uhren im Alltag aber auch ständig hohen Belastungen ausgesetzt. Um trotzdem stets eine bestmögliche Funktionsfähigkeit gewährleisten zu können, ist die richtige Automatikuhr Pflege besonders wichtig.

Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, was bei der Pflege einer Automatikuhr unbedingt beachtet werden sollte, damit Sie so lange wie möglich Freude an Ihrer einwandfrei funktionierenden Uhr haben.

Automatikuhr Pflege

Die richtige Automatikuhr Pflege spielt vor allem bei teuren Uhren eine wichtige Rolle.

Der richtige Umgang mit einer Automatikuhr

Um die empfindliche Technik einer Automatikuhr zu schonen, gilt es bereits bei der grundsätzlichen Handhabung des sensiblen Zeitmessers ein paar wichtige Regeln zu beachten:

  • Extreme Temperaturen und starke Temperschwankungen vermeiden
  • Vor hoher Luftfeuchtigkeit und direktem Sonnenlicht schützen
  • Starke Schläge und Stöße vermeiden
  • Magnetfeldern fernbleiben
  • Vor chemischen Reaktionen bewahren
  • Vor mechanischem Abrieb bewahren
  • Wasserdichtigkeit beachten

Extreme Temperaturen und starke Temperschwankungen vermeiden

infoAutomatikuhren sollten weder starker Hitze noch extremer Kälte ausgesetzt werden. Ist die Uhr für längere Zeit Temperaturen über 50 Grad Celsius oder Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt, dann kann sich das langfristig negativ auf die Funktionsfähigkeit auswirken. Üblicherweise beträgt die Temperatur am Handgelenk etwa 30 Grad Celsius. Auch große Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Das bedeutet, man sollte beispielsweise vermeiden, mit einer Automatikuhr am Handgelenk erst in der prallen Sonne zu liegen und dann in kaltes Wasser zu springe. Die Uhr sollte auch nicht über Nacht auf einer kalten Glasoberfläche abgelegt werden.

Vor hoher Luftfeuchtigkeit und direktem Sonnenlicht schützen

infoNeben der Temperatur müssen auch andere wetterbedingte Umwelteinflüsse beachtet werde, die eine einwandfreie Funktionsfähigkeit gefährden können. Automatikuhren sollten weder einer hohen Luftfeuchtigkeit noch starkem Sonnenlicht bzw. UV-Strahlen ausgesetzt werden. Die direkte Lichtstrahlung kann beispielsweise Verfärbungen bei Zeigern und Ziffernblatt verursachen. Sollte Feuchtigkeit ins Gehäuse gelangen und sich als Kondenswasser unter dem Glas ansammeln, muss die Uhr beim Fachmann repariert werden.

Starke Schläge und Stöße vermeiden

infoDass man mit Uhren sorgsam umgeht, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem wird die hohe Empfindlichkeit der sensiblen Uhrentechnik häufig unterschätzt. Wer eine Automatikuhr trägt, der sollte daher ruckartige Stoßbewegungen, Schläge oder starkes Rütteln vermeiden. Die Uhr ist demnach sowohl bei sportlichen Aktivitäten wie Tennis oder Mountainbiking, als auch bei handwerklichen Betätigungen wie Holzhacken oder der Verwendung einer Bohrmaschine abzulegen.

Magnetfeldern fernbleiben

infoEinzelne Bauteile des Uhrwerks und vor allem die Spiralfeder können durch Magnetfelder unbeabsichtigt magnetisiert werden. Die Folgen sind dann oftmals ein nicht linearer Gang mit starken Gangabweichungen, da einzelne Bauteile aneinander haften und nicht mehr richtig funktionieren. Daher sollten Automatikuhren von Magnetfeldern, wie sie von Lautsprechern, Kühlschränken oder Mikrowellen erzeugt werden, ferngehalten werden. Betroffene Bauteile lassen sich nur vom Spezialisten wieder entmagnetisieren. 

Vor chemischen Reaktionen bewahren

infoAufgrund chemischer Reaktionen kann vor allem das Gehäuse einer Automatikuhr angegriffen werden, wodurch nicht nur optische Defizite entstehen, sondern unter Umständen auch das Innenleben der Uhr gefährdet wird. Eine Bedrohung stellen in erster Linie chemische Reinigungsmittel dar, die irrtümlicherweise zur Reinigung der Automatikuhr verwendet werden, obwohl sie dafür nicht geeignet sind. Aber auch Rückstände von Hautschweiß, wie er bei sportlichen Aktivitäten oder nachts im Schlaf an den Armen entsteht, können eine chemische Reaktion hervorrufen und das Gehäuse angreifen. Trägt man eine wasserdichte Automatikuhr zum Schwimmen in Salzwasser, sollte man diese danach mit normalem Wasser abspülen.

Vor mechanischem Abrieb bewahren

infoDie größte Bedrohung für das Gehäuse einer Automatikuhr ist mechanischer Abrieb. Dieser wird durch eine mechanische Beanspruchung, beispielsweise Reibung, verursacht und erzeugt meist sehr kleinste Staubpartikel. Gelangen diese ins Innere der Uhr können sie dort sogar noch größeren Schaden anrichten, als unschöne Kratzer auf dem Gehäuse, die einfach nur in Bezug auf die Optik sehr ärgerlich sind. Um Reibung am Gehäuse der Automatikuhr zu vermeiden, sollte diese stets behutsam behandelt werden, nicht mit anderen Gegenständen zusammen aufbewahrt oder unvorsichtig auf harten Oberflächen abgelegt werden.

Wasserdichtigkeit beachten

infoBeim Einsatz einer wasserdichten Automatikuhr beim Schwimmen oder Tauchen sollten die genauen Spezifikationen beachtet werden. Ausschlaggebend für die Tauglichkeit der Uhr unter Wasser ist der maximale Wasserdruck, dem die Uhr standhält: 5 Bar entsprechen etwa 50 Metern und bedeutet lediglich, dass die Uhr optimal gegen Spritzwasser geschützt ist. 10 Bar entsprechen etwa 100 Metern und bedeutet, dass die Uhr zum Schwimmen und für Wassersport Aktivitäten geeignet ist. 20 Bar entspricht 200 Meter und bedeutet, dass die Uhr tatsächlich auch zum Tauchen genutzt werden kann. Überprüfen Sie vor dem Einsatz der Uhr im Wasser auch unbedingt, ob die Krone fest verschraubt ist bzw. sich in der Ausgangsposition befindet. Nehmen Sie im Wasser keinerlei Einstellungen an der Automatikuhr vor.

Automatikuhr richtig aufziehen

Damit eine Automatikuhr stets die exakte Zeit anzeigt, muss sie immer richtig aufgezogen werden. Es gilt folgende Punkte zu beachten, damit die komplexe Technik der Uhr dabei nicht unnötig belastet oder gar beschädigt wird:

Um das Uhrwerk nicht zu beschädigen, sollten Handaufzugsuhren nur bis zum ersten Widerstand aufgezogen werden. Das gilt vor allem bei alten Modellen, bei denen dem Überdrehen der Feder nicht durch eine Rutschkupplung vorgebeugt ist. Hier sollten in der Regel 20 bis 30 Umdrehungen der Krone ausreichen.

Beachten sie zudem folgende Regeln:

  • Steht ein Zeiger auf der oberen Hälfte des Ziffernblatts (nördliche Zifferblatthemisphäre) zwischen 9.00 Uhr und 3.00 Uhr, dann sollte nicht die Datumsschnellschaltung verwendet werden, um das Datum einzustellen. Grund dafür ist die Gefahr, dass die Datumsfeder brechen könnte, wenn sie sich im Bereich des automatischen Datumswechsels (von 21 Uhr bis 3 Uhr) befindet. Mehr dazu unter: Automatikuhr nicht stellen zwischen

  • Grundsätzlich sollte das Datum bei einer Automatikuhr stets nur vorwärts verstellt werden.
  • Die Zeiger einer Automatikuhr sollten nicht über 12.00 Uhr gegen den Uhrzeigersinn zurückgedreht werden.

Da das Aufziehen und Einstellen einer Automatikuhr sich von Modell zu Modell unterscheidet, sollten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung des Herstellers lesen, bevor Sie sich an die Uhr wagen.

Ausführliche Informationen dazu finden Sie auch im Artikel: Automatikuhr aufziehen

Automatikuhr richtig reinigen

Im Alltagsgebrauch lässt sich der Kontakt der Uhr mit Verunreinigungen wie Staub und Schmutz leider nicht vollständig vermeiden. Daher ist eine regelmäßige Reinigung wichtig. Welche Regeln beim Automatikuhr reinigen beachtet werden sollten, erfahren Sie hier:

 bester-uhrenbeweger-test-infoHerkömmliche Automatikuhren sollten immer trocken mit einem weichen Tuch aus Baumwolle oder einem Mikrofaser Tuch gereinigt werden.

bester-uhrenbeweger-test-infoAutomatikuhren mit einer Wasserdichtheit zwischen drei und fünf Bar können mit einem leicht feuchten Tuch aus Baumwolle gereinigt werden.

bester-uhrenbeweger-test-infoAutomatikuhren mit einer Wasserdichtheit von mindestens zehn Bar können auch unter fließendem Wasser oder mit etwas Seifenwasser gereinigt werden.

Nicht vergessen, die Uhr danach dem Kontakt mit Wasser stets mit einem weichen Tuch vorsichtig abzutrocknen.

Es dürfen keine starken Reiniger verwendet werden. Diese können durch ihre meist aggressiven Inhaltsstoffe chemische Reaktionen am Gehäuse auslösen und dieses beschädigen. Dadurch kann auch die Wasserdichtigkeit einer Uhr beeinträchtigt werden.

Um grobe Verunreinigungen zu entfernen, wird am besten auf Reinigungsmittel wie milde Spülmittel zurückgegriffen. Es können auch Produkte genutzt werden, die speziell für die Uhren Reinigung vorgesehen sind. An schwer erreichbare Stellen gelangt man am einfachsten mithilfe einer Zahnbürste oder eines Wattestäbchens.

Grobe Schäden am Gehäuse sollten von einem professionellen Uhrmacher behoben werden, damit die Integrität des Gehäuses gewährleistet werden kann. Nur ein komplett verschlossenes Gehäuse kann das Innere der Uhr optimal schützen.

  • Edelstahl-, Textil- oder Kautschukarmbänder können mit gereinigt werden. Bei groben Verunreinigungen hilft auch hier eine alte Zahnbürste.
  • Lederarmbänder vor der Reinigung abnehmen, da es nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen sollte. Sie sollten separat gereinigt werden.

Es ist zudem sinnvoll, bei der Automatikuhren Reinigung auch die individuelle Herstellerempfehlung für das jeweilige Modell zu beachten.

Revision vom Profi

Mit der selbst durchgeführten Automatikuhr Reinigung lässt sich leider nur das Äußere der Uhr in Schuss halten. Nach einer längeren Zeitspanne von 5 bis 10 Jahren kann aber durchaus eine Komplettüberholung der Technik im Inneren der Uhr sinnvoll sein. Denn Öle können verdunsten oder verharzen, Abrieb kann Bauteile verstauben und Dichtungen können porös werden. Dann wird es Zeit, die Automatikuhr zur vollständigen Revision einem Profi zu überlassen. Uhrmacher überprüfen und reinigen das Innenleben der Uhr und sorgen zudem dafür, dass alle wichtigen Bauteile bei Bedarf frisch geölt und neu justiert werden.

Keinesfalls sollte man sich selbst am Inneren einer Automatikuhr zu schaffen machen. Als unerfahrener Laie bringt man die komplex zusammengesetzte Technik schnell durcheinander und der Zeitmesser ist dann endgültig defekt. Daher am besten das Gehäuse gar nicht erst öffnen!

Eine gute Pflege und Wartung vorausgesetzt, hält eine Automatikuhr ein Leben lang. Und falls es doch einmal zu Problemen kommen sollte, dann finden Sie ausführliche Informationen dazu auch im Artikel: Automatikuhr stehen geblieben oder Automatikuhr Datum springt nicht um

Automatikuhr richtig aufbewahren

Zu guter Letzt gehört zur optimalen Automatikuhr Pflege natürlich auch die korrekte Aufbewahrung. Alles, was Sie dazu wissen sollten, erfahren Sie im folgenden Abschnitt:

Automatikuhren müssen aufgrund ihrer empfindlichen Technik stets fachgerecht aufbewahrt werden, damit es nicht zu Einschränkungen bei der Funktionsfähigkeit kommt.

Am besten klappt die Aufbewahrung in einer abgeschlossenen Umgebung, wo die Uhr vor schädlicher Feuchtigkeit, direktem Sonnenlicht und herumwirbelndem Staub geschützt ist. Hier bieten sich beispielsweise spezielle Uhrenboxen an, wo die Uhr vor störenden Umwelteinflüssen geschützt verstaut werden kann. Noch besser für die Aufbewahrung einer Automatikuhr eignet sich allerdings ein Uhrenbeweger.

Je nachdem, wie man eine Automatikuhr ablegt, wird dadurch die Ganggenauigkeit beeinflusst:

bester-uhrenbeweger-test-infoWird eine Automatikuhr mit Krone nach oben abgelegt, dann läuft die Uhr langsamer, da sich die Unruh in einer hängenden Position befindet und der Reibungswiderstand größer ist.

bester-uhrenbeweger-test-infoWird eine Automatikuhr mit Krone nach unten abgelegt, dann läuft die Uhr schneller, da sich die Unruh in einer stehenden Position befindet und weniger Reibungswiderstand auftritt.

Optimal ist daher eine stetig wechselnde Position. Dies macht den Einsatz eines Uhrenbewegers sinnvoll.

Hier ist die Uhr nicht nur optimal vor störenden Umwelteinflüssen abgeschirmt, sondern wird zusätzlich automatisch bewegt, sodass das Uhrwerk in Gang bleibt. So behält die Uhr ihre Ganggenauigkeit und die filigrane Technik im Inneren wird durch die regelmäßigen Bewegungen vor Beschädigungen durch verharzende Schmieröle oder eine falsche Positionierung über längere Zeit optimal geschützt.

Informieren Sie sich im Uhrenbeweger Test über die besten Geräte auf dem Markt.

Ausführliche Informationen dazu finden Sie auch im Artikel: Automatikuhr aufbewahren

Egal ob es sich um ein altes Familien Erbstück, eine nagelneue Luxus Uhr oder ein trendiges Vintage Accessoire handelt, mit der richtigen Automatikuhr Pflege bleibt Ihre Lieblingsuhr stets top in Schuss!

Infografik

Eine kompakte Übersicht zu allen Maßnahmen finden Sie auch in folgender Grafik:

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