Seite wählen

Automatikuhr stehen geblieben

Viele Uhrenträger kennen das Problem: Die Automatikuhr bleibt stehen. Doch was können die Gründe dafür sein? Und vor allem, was kann dagegen getan werden?

automatikuhr stehen geblieben

Automatikuhren benötigen keine externen Energiequellen wie Batterien oder Akkus, um korrekt zu funktionieren. Sie werden durch das mechanische Automatikuhrwerk am Laufen gehalten, das kinetische in potenzielle Energie umwandelt.

Die Uhrfeder wird also aufgezogen, indem der Träger einfach sein Handgelenk bewegt. Eine Gangreserve hält die Feder so lange gespannt, bis die Uhr wieder bewegt wird. Je nach Uhrenmodell beträgt die Gangreserve zwischen 20 und 50 Stunden, sodass man die Uhr in der Regel auch man ein oder zwei Tage liegenlassen kann, ohne dass sie gleich stehen bleibt.

Trotz sorgsamer Automatikuhr Pflege kann es vorkommen, dass eine Automatikuhr stehen bleibt.

Die häufigste Ursache ist dabei einfach, dass die Gangreserve aufgebraucht ist. Um die Uhr wieder in Gang zu setzen, muss sie lediglich bewegt werden. Auf diese Weise spannt das Automatikuhrwerk die Uhrfeder auf und die Uhr läuft wieder. Damit die Automatikuhr nicht stehen bleibt, sollte sie daher auch bewegt werden, wenn sie nicht getragen wird.

Uhrenbeweger sind hervorragend geeignet, um eine Automatikuhr aufbewahren zu können. Sie sorgen für eine stets volle Gangreserve und halten das Automatikuhrwerk auch bei längerer Zeit des Nichttragens in Gang.

Leider ist es nicht immer so einfach. Einige Uhrenträger sehen sich einem größeren Problem gegenüber: Die Automatikuhr bleibt stehen trotz tragen am Handgelenk. Hier ist nicht einfach eine aufgebrauchte Gangreserve die Ursache, sondern es liegt in der Regel ein größeres Problem vor.

Einige der häufigsten Ursachen, warum eine Automatikuhr stehen geblieben ist, werden im folgenden Abschnitt beleuchtet:

Automatikuhr bleibt stehen – Ursachen und Lösungen

infoUhrwerk durch Schrauben blockiert

Einer der häufigsten Gründe, warum eine Automatikuhr plötzlich stehen bleibt, ist ein durch Schrauben blockiertes Uhrwerk.

Im Inneren der Uhr befinden sich viele kleine Bauteile, darunter auch zahlreiche Schrauben. Durch Erschütterungen beim Tragen der Uhr können sich diese kleinen Schrauben unter Umständen lösen und auf diese Weise das Uhrwerk blockieren. Vor allem Personen, die Ihre Uhr auch bei sportlichen Aktivitäten wie etwa beim Golfen, beim Tennis oder beim Mountainbiken tragen, setzen das Automatikuhrwerk hohen Belastungen durch plötzliche Erschütterungen aus.

Glücklicherweise lässt sich der Schaden üblicherweise unkompliziert und schnell von einem Uhrmacher beheben. Dieser entfernt die Schrauben aus den Zahnrädern des Uhrwerks und zieht diese wieder fest. In der Regel ist die Reparatur in 20 Minuten erledigt und kostet um die 30 Euro.

info

Uhrwerk durch Schmutz und Staub blockiert

Wird eine Automatikuhr über lange Zeit benutzt und dabei niemals ordentlich gewartet, so können Verunreinigungen durch Staub und Schmutz zum Blockieren des Uhrwerks führen.

Beim regelmäßigen Tragen einer Automatikuhr am Handgelenk ist diese täglichen den verschiedensten Umwelteinflüssen ausgesetzt. Vor allem kleine Staub und Schmutz Partikel, die sich in der Luft befinden, gelangen selbst durch die kleinsten Ritzen und Schlitze ins Innere der Uhr und lagern sich dort im Uhrwerk ab. Über die Zeit verdichten sich die Fremdpartikel im Uhrwerk, bis dieses schließlich vollständig blockiert wird. Die Automatikuhr bleibt stehen.

Um die Uhr wieder in Gang zu bringen ist dann eine umfangreiche Revision des Uhrwerks notwendig. Bei diesem relativ aufwendigen Prozess muss die komplette Uhr auseinandergenommen werden. Anschließend werden alle Bauteile gründlich gereinigt, geölt und anschließend wieder zusammengesetzt. Die Revision einer Uhr bei einem Uhrmacher kann einige Tage dauern und je nach Modell fallen relativ hohe Kosten von 100 bis 300 Euro an.

info

Aufzugsfeder gebrochen

Eine eher seltene Ursache, die üblicherweise nur bei älteren Automatikuhren auftritt, ist eine gebrochene Aufzugsfeder.

Im Inneren der Automatikuhr befindet sich ein mechanisches Uhrwerk mit Aufzugsfeder. Diese Aufzugsfeder kann prinzipiell nur dann brechen, wenn sie entweder zu stark aufgezogen wird oder das Material durch Alterung ermüdet. Da Automatikuhren mit einem Schutzmechanismus ausgestattet sind, der ein Überdrehen der Feder verhindert (egal ob per Handaufzug oder Automatikaufzug), ist eine gebrochene Aufzugsfeder in der Regel die Folge von Materialermüdung.

Eine gebrochene Aufzugsfeder kann bei einen professionellen Uhrmacher ersetzt werden. Dazu muss das beschädigte Teil ausgebaut werden und sämtliche weiteren Bauteile auf eventuelle Beschädigungen überprüft werden. Der Austausche einer Aufzugsfeder samt Ersatzteil ist meist innerhalb eines Tages erledigt und kostet um die 100 Euro.

info

Automatikaufzug defekt

Es kann verschiedene weitere Gründe haben, dass der Automatikaufzug defekt ist und die Automatikuhr stehen geblieben ist.

Der Automatikaufzug im Uhrwerk besteht aus einer relativ filigranen Technik mit zahlreichen Komponenten. All diese Bauteile sind vor allem gegenüber starken Erschütterungen anfällig, weshalb man eine Automatikuhr auch nicht bei sportlichen Aktivitäten tragen soll. So kann es beispielsweise passieren, dass die Rotorachse bricht und sich das Uhrwerk nicht mehr bewegt.

Je nach Uhrenmodell und defektem Bauteil kann eine Reparatur beim Uhrmacher unterschiedlich aufwendig ausfallen. Vor allem bei besonders hochwertigen Uhren wie Rolex ist eine Reparatur kaputter Komponenten sehr zeit- und kostenintensiv. Für einige ältere Modelle sind eventuell sogar überhaupt keine passenden Ersatzteile mehr erhältlich.

Was man tun kann, damit die Automatikuhr nicht stehen bleibt

Damit das Problem, dass die Automatikuhr immer wieder stehen bleibt, gar nicht erst auftritt, sollten folgende Tipps berücksichtigt werden:

  • Automatikuhren sollten stets sorgsam und vorsichtig behandelt werden. Dazu gehört es auch die Uhr regelmäßig zu reinigen und von Staub und Schmutz zu befreien.

  • Wenn die Uhr nicht getragen wird, lohnt sich ein Uhrenbeweger, auf dem man die Uhr versteuen kann. Auf diese Weise wird das mechanische Uhrwerk kontinuierlich in Gang zu halten.

  • Das Uhrwerk darf keinen starken Erschütterungen ausgesetzt werden. Daher sollte man die Uhr nicht bei sportlichen Aktivitäten wie zum Beispiel beim Golfen, Tennis oder Mountainbiken getragen werden.

  • Bei hochwertigen Automatikuhren empfiehlt es sich, alle 5 Jahre eine vollständige Revision des Uhrwerks von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen. Auf diese Weise kann vielen Ursachen, die für ein Stehen bleiben der Automatikuhr verantwortlich sein können, vorgebeugt werden.

  • Sollte ein Schaden auftreten, dann darf die Uhr nicht mehr getragen werden. In diesem Fall sollte sofort ein professioneller Uhrmacher aufgesucht werden, damit es nicht zu noch mehr Folgeschäden kommt.

Nun haben Sie einen guten Überblick, warum Ihre Automatikuhr stehen geblieben ist und was Sie dagegen tun können. Vielleicht ist auch nur die Gangreserve aufgebraucht? Dann müssen Sie die Automatikuhr aufziehen, um diese wieder in Gang zu setzen.